Erste Hilfe
 

Diese Seite ist als Hilfestellung gedacht, kann aber keinesfalls einen Tierarztbesuch ersetzen!




Erste Kontaktaufnahme

Wenn man sich einem verletzten Tier nähert, sollte man daran denken, daß Tiere
unberechenbar sind, wenn sie Schmerzen, Angst oder einen Schock haben. Viele Besitzer sind in Notfallsituationen schon von ihrem eigenen Tier gebissen worden. Beim Annähern sollte man daher möglichst ruhig und behutsam auf das Tier einsprechen und auf plötzliche Situationen gefaßt sein. Eine Decke kann bei schwer einschätzbaren Situationen gute Dienste leisten: Man kann sie zur Not über das Tier werfen und es darin einwickeln. Ist das Tier bewußtlos und sind Verletzungen zu befürchten, kann man die Decke vorsichtig unter das Tier ziehen und sie dann mit einem Helfer wie ein Sprungtuch spannen. So vermeidet man, daß man durch Zupacken den Zustand des Tieres verschlimmert.

 

Prüfung der Lebensfunktionen

Bei einem bewußtlosen Tier kann man mit einfachen Mitteln den Zustand überprüfen:

  • Zunächst aus der Distanz auf Atembewegungen achten, sprich das Heben und Senken des Brustkorbs
  • Prüfen, ob das Tier auf Ansprache reagiert.
  • Prüfen des Kreislaufzustandes: Man hebt die Oberlippe an und drückt mit dem Finger auf das Zahnfleisch. Innerhalb von zwei Sekunden sollte sich die Stelle wieder rosa färben, andernfalls hat das Tier vermutlich einen Kreislaufschock erlitten.
  • Den Puls fühlt man beim Tier an der Innenseite des Oberschenkels, den Herzschlag kann man in Höhe des Ellenbogens am Brustkorb spüren.
  • Man kann mit einer Taschenlampe in die Augen leuchten: Die Pupillen müssen sich daraufhin verengen, wenn das Tier noch zu retten sein soll.
  • Sind weder Pupillenreflex noch Anzeichen für eine Atmung und Herzschlag vorhanden, ist das Tier bereits tot. Reagieren jedoch die Pupillen noch, sollte sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden.


Wiederbelebungsmaßnahmen

Ziel ist, die Sauerstoffversorgung der wichtigsten Organe wiederherzustellen. Dazu muß sowohl die Atmung als auch der Blutkreislauf funktionieren. Dazu muß sowohl die Atmung als auch der Blutkreislauf funktionieren. Geht bei einem leblosen Tier stets nach dem A-B-C-Schema vor:

  • A = Atemweg
    Öffnet das Maul und zieht die Zunge nach vorne. Seht in den Rachen und entfernt Fremdkörper, Schleim oder Erbrochenes, um die Atemwege freizulegen. Katzen können dazu auch an den Hinterbeinen festgehalten und kopfüber hochgehalten werden (JEDOCH NICHT BEI VERDACHT AUF WIRBELSÄULENSCHÄDEN!).
     
  • B = Beatmung
    Sind die Atemwege frei, kann man das bewußtlose Tier beatmen. Zieht hierfür die Zunge nach vorn, schließt die Schnauze mit der Hand und streckt den Hals. Beatmet das Tier durch dessen Nase (evtl. mit einem vorgehaltenen Tuch). Beatmet etwas alle 3 Sekunden und achtet darauf, daß sich der Brustkorb hebt, aber nicht zu sehr wölbt.
     
  • C = Circulation (Kreislauf)
    Prüft den Herzschlag an der seitlichen Bustwand und den Puls an der Innenseite des Oberschenkels. Seid Ihr sicher, daß ein Herzstillstand vorliegt, solltet Ihr eine externe Herzmassage vornehmen. Dazu legt Ihr eingefaltetes Tuch unter den Brustkorb des Tieres und legt Ihr Eure linke Hand flach auf den Brustkorb, etwa in Höhe des Ellenbogens. Danach preßt Ihr in schneller Folge fünf- bis zehnmal MIT ZWEI FINGERN der rechten Hand auf Eure Linke, um das Herz wieder zum Schlagen anzuregen. Beatmet das Tier jeweils ein- bis zweimal, bevor Sie den Herzschlag kontrolliert und ggf. erneut massiert.


Das Anlegen von Verbänden

Schlagader-Blutungen abbinden:

Bei Verletzungen und stark blutenden Wunden ist es sinnvoll, für den Transport zum Tierarzt einen Verband anzulegen. Es ist jedoch darauf zu achten, daß dieser Verband nicht zu fest sitzt. Eine Ausnahme sind pulsierende hellrote Blutungen, bei denen ein arterielles Gefäß geöffnet ist und starke Blutverluste drohen. Diese sollten direkt über der Blutung abgebunden oder mit einem Stapel sauberer Taschentücher oder steriler Gazetupfer abgedrückt werden.

Verletzungen verbinden

  • Direkt auf die Wunde sollte eine fusselfreie sterile Abdeckung kommen (für den Transport geht zur Not auch ein frisches Handtuch).
  • Bei dauerhaften Verbänden besteht die nächste Schicht aus polsternder Verbandwatte. Bei Pfotenverbänden muß unbedingt zwischen den Zehen und unter der Afterkralle gepolstert werden., sonst entstehen Druckstellen. Die ein- bis zweifingerdicke Polsterung wird mit elastischer Binde umwickelt und straff angezogen, ohne jedoch die Blutzirkulation abzuschnüren.
  • Die äußerste Schicht besteht aus gewebeverstärktem Klebeband oder Pflaster und ist an stark beanspruchten Stellen wie der Sohle durch mehrere Lagen zu verstärken.
  • Um den Verband am Rutschen zu hindern. Kann er auch mit Pflaster am Fell fixiert werden, allerdings nicht auf unbehaarter (oder geschorener) Haut, da sich sonst Haut- entzündungen bilden.

Der Transport zum Tierarzt

Wenn möglich, sollte man vorher beim Tierarzt anrufen, ist die Praxis nicht besetzt, befindet sich auf dem Anrufbeantworter sicher die Angabe des zuständigen Notdienstes. Tierärztliche Kliniken sind rund um die Uhr erreichbar. Wenn beim Tierarzt bekannt ist, daß man kommt, kann dort alles für die Notfallversorgung vorbereitet werden.

  • Man sollte niemals alleine zum Tierarzt fahren, es sei denn, das Tier ist in einem sicheren Behälter verwahrt.
  • Gelähmte Tiere sollten auf einem Brett gelagert werden, um weitere Schäden für das Rückenmark durch Bewegung der Bandscheibe zu vermeiden.
  • Man trägt die Katze am besten mit dem Nackengriff und hält dabei die Hinterbeine mit der anderen Hand gut fest. Sehr widersetzliche Katzen lassen sich oft nur unter großer Vorsicht mit Hilfe einer übergeworfenen Decke in den Korb setzen.

 

 

Die Notfall-Apotheke

Eine Notfall-Apotheke sollte in jedem Haushalt vorhanden sein. Mit wenigen Ergänzungen könnt Ihr sie auch für den Notfall am Tier ausstatten. Das soll jedoch keinesfalls eine Aufforderung zu Do-it-yourself-Behandlungsversuchen sein! Bei einem Notfall am Tier sollte immer ein Tierarzt hinzugezogen werden!
Der Inhalt der Notfall-Apotheke sollte stets auf Verwendbarkeit überprüft und erneuert werden:

  • Polster- oder Verbandwatte (in Rollenform lassen sie sich schnell anlegen, herkömmliche Watte eignet sich aber auch)
  • Selbstklebende Bilde (mit elastischen Binde, die von selbst haften, können im Notfall sehr rasch Verbände befestigt werden (an den Pfoten niemals Wattepolster vergessen!)
  • Jod-Lösung (zur Desinfektion und Blutstillung, beispielsweise bei Nagelverletzungen, aber nicht bei größeren Wunden einsetzen!)
  • Ringer-Lösung (sterile Elektrolytlösung ist ideal, um Wunden zu reinigen und um Fremdkörper aus dem Auge zu spülen)
  • Mullbinden (eignen sich nicht nur zum Anlegen eines Wundverbandes, sondern auch zusammengerollt für einen Druckverband)
  • Sterile Gazetupfer (beim Tierarzt oder in der Apotheke zu bekommen)
  • Wundbalsam (beim Tierarzt erhält man ein geeignetes Mittel, mit dem man im Notfall Wunden desinfizieren und behandeln kann – wichtig ist, daß es nicht brennt!)
  • Verbandschere (mit abgerundeter Spitz, um die Verletzungsgefahr gering zu halten)
  • Kalzium-Trinkampullen (können bei Insektenstichen eingegeben werden)
 
 
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